Normalerweise findet die Veranstaltung der Landshuter Hochzeit alle 4 Jahre statt, aber durch Corona war das letzte Ereigins bereits vor 6 Jahren. Ich muss gestehen, dass in den 38 Jahren, die ich mittlerweile hier lebe, noch nie auf der Landshuter Hochzeit war, dies war mein erster Versuch. Aufgrund der gigantischen Größe war ich sehr skeptisch, ob es mir gefallen würde. Ich habe keine der teilweise teuren Veranstaltungen gebucht, da ich ungern Umzüge und ähnliches im Sitzen von einer festen Position aus erlebe. Ich möchte herumlaufen und die Geschehnissse aus verschiedenen Blickwinkeln beobachten und Fotos machen. Außerdem sind die Karten in Landshut nicht so leicht zu bekommen und die preiswerten (ab 15€) sind oft schnell ausverkauft. So hatte ich mir nur vorgenommen, auf den Zehrplatz zu gehen.
In der Innenstadt angekommen war ich zunächst sehr angenehm überrascht. Die Tribünen stehen an den veranstaltungsfreien Tagen offenbar jedermann zur Verfügung. Die Landshuter nutzen das reichlich aus und treffen sich in großen Gruppen und feiern gemeinsam, Da sieht man Junggesellenabschiede, Vereinstreffen und Familienfeiern. Alle bringen reichlich zu Essen und Trinken mit und es wirkt wie ein riesiges öffentliches Picknick. Das wäre genau die Art der Zusammenkunft, wie ich es mir wünsche.
Dann ging es zum Zehrplatz, wo die mittelalterlich gekleideten Gaukler und Musiker auch ein paar kleinere Darbietungen bringen. Ansonsten kann man die rastenden Darsteller der benachbarten Ritterspiele hinter einem Schutzzaun bewundern. Für die Gäste verlangt man 3,50€ Eintritt und bekommt dafür einen riesigen Biergarten mit etlichen Ständen für verschiedene Snacks. Die Preise sind ähnlich deftig, wie man sich das Ritterleben vorstellt. Eine Maß Bier kostet stolze 11,10€ und eine große trockene Brezn 5€.
Mir ging nach rund 90 Minuten das ganze Treiben auf den Geist, es kam mir doch alles sehr künstlich vor. Es war nett, ein paar der Be- oder besser Verkleidungen anzusehen, aber so schnell brauche ich das nicht mehr. Auf dem Heimweg hatte der Zug noch eine Panne, so war ich zur Abrundung fast 2 Stunden unterwegs. Ich habe nur ein paar Schnappschüsse gemacht, ich hatte keine Lust, auf große Qualität des Fotomaterials zu achten.