Wir wollten den letzten Tag mit dem Leihwagen noch nutzen, um einen Ausflug ins Landesinnere zu machen, um dort bei Cardon einen Hügel von 400m Höhe zu besteigen. Leider fanden wir den Startpunkt der Wanderung und entschlossen uns daher, gleich zum für den Rückweg geplanten Strand bei La Pared zu fahren. Allerdings machte uns ein Radfahrer darauf aufmerksam, dass es in der Nähe mit nur 2-3km Umweg einen tollen Aussichtspunkt gebe, den zu besuche sich in jedem Fall lohne. So entschlossen wir uns, zunächst kurz an dem Aussichtspunkt zu fahren, um einen wundervollen Rundblick zu genießen.
Schon auf dem Weg zum Aussichtspunkt hielt ich an, um das tolle Panorama, dass sich uns bot, in mir aufzusaugen. Leider war Elke nicht in der Lage, diese wunderschöne Gegend zu genießen. Durch ein dramatisches Erlebnis in Serpentinen bei einem früheren Urlaub ließ sie so ängstlich werden, dass an ein entspanntes Genießen der Umgebung von ihrer Seite nicht zu denken war. Ich bemühte mich, schon aus Selbstschutz, sehr vorsichtig, defensiv und vorausschauend zu fahren. Dennoch fuhr ich Elke zu wild, aber selbst fahren wollte sie auch nicht. Die ständigen Ermahnungen zerrten dann irgendwann auch an meinen Nerven.
Schließlich kamen wir doch am empfohlenen Aussichtspunkt an und der Ausblick lohnte in der Tat. Leider blies der Wind so stark, dass Elke Angst um ihre Brille bekam und sich wartend im Auto verkroch. Ich erklomm die paar hundert Meter zum Aussichtspunkt, genoss die Aussicht und schoss ein paar schöne Aufnahmen. Ein Ehepaar dort erzählte mir vom tollen und nicht weit entfernten Strand in Ajuy, und so planten wir, da wir glaubten, genug Zeit zu haben, vor La Pared einen Abstecher nach Ajuy zu machen.
Ajuy fanden wir beide nicht so berauschend, wie es das Ehepaar in begeisterten Worten geschildert hatte. Geschmäcker sind halt verschieden, aber es war kein totaler Reinfall. Die Sandsteinformationen waren interessant und man bekam auch eine Idee, dass deren Zermahlen durch Wind und Wetter im Laufe der Jahrmillionen zu den schönen Sandstränden führte. Wir machten in einem der in der Bucht liegenden Lokale noch eine kurze Trinkpause, bevor wir uns wieder auf den Weg nach La Pared machten.
Aufgrund der Ängste von Elke durfte ich die kurze Küstenstraße nicht nehmen, es sollte die längere Strecke über das Landesinnere mit den Orten Tuineje, Juan Copar und Cardon werden. Leider waren sowohl die Beschilderung als auch der Maßstab der offiziellen Tourismuskarte so schlecht, dass wir den Weg nicht auf Anhieb fanden. So lief uns letztendlich doch die Zeit davon, nach 15Uhr wurde es ja meist schon merklich kühler, dass wir uns entschlossen, nur nochmals einen kurzen Stopp in Costa Calmar einzulegen, um dann ins Hotel zurückzufahren. Auf der Rückfahrt wurde das Auto noch aufgetankt und so für die Rückgabe fertig gemacht.