Klais nach Mittenwald

Erstmals versuchte ich eine von Hans der Münchner Singles angebotene Wanderung, bei der sowohl Entfernung als auch Gruppenstärke etwas größer waren. Es sollte über eine Entfernung von rund 13 km von Klais nach Mittenwald gehen, ein Dutzend Mitwanderer war angemeldet.

Wir trafen uns schon gegen 9:00 Uhr am Hauptbahnhof in München, ich musste also schon kurz nach 8:00 Uhr aus dem Haus und somit gegen 7:00 Uhr aufstehen. Das sind für mich alles nicht gerade beste Voraussetzungen, um wach in den Tag zu starten. Aber die langen Fahrzeiten mit dem Zug erlauben einfach keine andere Planung. Der Zug fuhr auch pünktlich gegen 9:30 in München ab und nur ein Mitwanderer hatte die Gruppe irgendwie verfehlt und war abgängig.

Gegen 10:40 waren wir im Zielort Klais und wie spazierten los in Richtung Mittenwald. Der erste Wegweiser besagte eine Gehzeit von 90 Minuten und mir schwante schon, dass die angekündigten 13km am Ende doch etwas hoch gegriffen seien. Die Geschindigkeit war sehr moderat und man merkte deutlich, dass ein Teil der Gruppe wich auch ich gerne ein etwas höheres Tempo gewünscht hätte. Dazu kam, dass sich Hans als Freund von geschichtlichen Episoden herausstellte und bei verschiedenen Gelegenheiten einen kurzen Geschichtsunterricht gab. Geschichte war halt noch nie mein Ding, aber ich hörte geduldig zu.

Nach rund einer Stunde des Spazierganges (Wanderung konnte man es beim besten Willen nicht nennen), kehrten wir erstmals in der Goas-Alm ein. Ich versuchte 0,25L einer frischen Buttermilch für 1,30€, das Getränk hatte ich seit Jahren nicht mehr getrunken und als relativ sauer in Erinnerung. Die Milch war erstaunlich mild, wesentlich besser als erwartet. Allerdings kann ich mir nun vorstellen, welche Probleme Menschen mit einer Laktoseintoleranz haben, ich hatte den Rest des Tages mit Blähungen zu kämpfen, was ich sonst nicht kenne.

Nach der Goas-Alm ging es etwas flotter weiter auf dem Panoramaweg vorbei am Schmalsee. Nach bereits einer weiteren Stunde kam schon die zweite Einkehr in der Gröbl-Alm. Grund war der wunderbare Ausblick auf Mittenwald, für die dritte Einkehr das abschließende Essen allerdings war ein Traditionshaus in das 30 Minuten entfernte Mittenwald vorgesehen.

Mir und ein paar weiteren Wanderern waren die zahlreichen Einkehren zu viel, so liefen wir noch ein paar km, anstatt an der dritten Einkehr teilzunehmen. Wir trafen uns dann wieder gegen 17:30 am Bahnhof in Mittenwald, vor dem ich mir noch ein leckeres Walnusseis gönnte. Die Rückfahrt verlief nach Fahrplan und in München trennten sich unsere Wege.

Hans hatte eine wunderschöne Landschaft und eine sehr schöne Strecke ausgewählt. Für mich persönlich waren aber die zahlreichen Einkehrschwünge und die relativ einfache Strecke nicht im richtigen Verhältnis. Auch die lange Fahrzeit von insgesamt über sechs Stunden wirkte schon etwas ermüdend und machte einen Teil des Erholungseffektes zunichte. Dennoch möchte ich den Tag nicht missen, die schönen Momente und Erinnerungen überwogen.