Da ich mittlerweile schon sehr oft die Isarauen sowohl in Richtung München gefahren bin, manchmal bis zum Chinesischen Turm im Englischen Garten, als auch nach Freising, sollte mein Horizont auch weiter Richtung Mündung erweitert werden. Da kamen zunächst die nächsten etwas größeren Orte nach Freising, also Moosburg und Landshut in Frage. Da für mich schon der Weg nach Freising mit rund 15km nicht ganz unerheblich ist, nahm ich mir vor, zunächst bis Freising mit der S-Bahn zu fahren. Es mag zwar etwas seltsam anmuten, aber Tarife muss man nicht verstehen, die Fahrt kostete für mich als Kurzstrecke 1,40€, für das Fahrrad gibt es scheinbar nur Tageskarten, so zahlte ich dafür satte 3,00€.
Ich startete an diesem Tag düür meine Verhältnisse recht früh und war schon kurz nach 9:30 Uhr in Freising. In Freising angekommen geht es gleich hinter dem Bahnhof an die Isar. Ich wussste zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich nur bis Moosburg und mit dem Rad zurück fahre oder ob ich bis Landshut fahre und dann den Zug nehme. Die Fahrt war an diesem Morgen recht kühl, obwohl man über 30 Grad angesagt hatte. OK, nach etwa zwei Stunden verzogen sich die Wolken und es wurde in der Tat recht heiß. Mit macht Hitze zum Glück wenig aus, auf dem Rad hat man ja immer einen kühlenden Fahrtwind und in den Isarauen gibt es ja auch immer recht viel Schatten.
Ich war schon um die Mittagszeit in Moosburg und so sah ich mir zunächst den Ortskern ein wenig an. Dann fur ich weiter zum Moosburger Stausee, den ich mir als Etappenziel ausgesucht hatte. Hier traf ich dann nach einer längeren Trinkpause die Entscheidung, nicht umzukehren, sondern mit dem Rad bis Landshut zu fahren. Gesagt getan und los ging es. Bei meiner Komoot Tour Isar Freising Landshut hatte ich geplant, die Strecke links der Isar zu nehmen. Wie bei den Fahrten nach München ging ich davon aus, dass es zahlreiche Brücken zumindest für Radfahrer und Fußgänger gibt, um die Seite zu wechseln. So nahm ich ab Moosburg erst mal die rechte Seite, mein erklärtes Ziel für eine längere Pause war der Biergarten Ellermuehle knapp 10km vor Landshut, in dem ich vor Jahren schon einmal war.
Etwa 3km nach nach einem Wehr in Hofham stellte ich leider fast, dass ich einem Trugschluss aufgesessen war. Plötzlich stand ich an der Isar und der Weg war zu Ende, eine zufällig anwesende orsansässige Dame mit Hund klärte mich auf und zerstörte all meine Planungen. Eine Brücke gab es weder vor Landshut und zurück hätte ich bis Moosburg gemusst. So entschied ich mich, lediglich nach Hofham zurück zu fahren und von dort den ausgeschriebenen Radweg nach Landshut zu nehmen. Der Radweg war zwar asphaltiert, lag aber direkt neben der Landstraße und von der Isar war nichts mehr zu sehen. So war ich dann schon gegen 15:00 Uhr in Landshut. Im Nachhinein besehen hätte ich doch zurück bis zum Moosburfer Stausee fahren sollen, Zeit und Energie hätte ich allemal gehabt. Trotz des kleinen Umweges kam ich an diesem Tag auf kaum mehr als 45km, eher weniger.
In Landshut angekommen waren auch meine mitgebrachten Getränke aufgebraucht. Ich wollte neue kaufen und musste feststellen, dass ich Fahrrad- und Wohnungsschlüssel nicht finden konnte. Ich hoffte, die bei der Abfahrt am Fahrradhaus vergessen zu haben, eine WhatsApp an meine Nachbarin zerstörte diese Hoffnung allerdings. Ich besorgte mir ein paar Getränke und setzte mich noch eine Weile an die Isar. Für später war ich mit meiner alten Landshuter Freundin Angie im Biergarten des Gasthauses Zur Schleuse verabredet. Dort trafen wir uns pünktlich und plauderten eine Weile und ich trank zwei alkoholfreie Weißbierchen. Dann brachte mich Angie zum Bahnhof, wo ich den Nahverkehrszug nach Freising nahm. Die Rückfahrt kostete 10,80€ für mich und für das Rad nochmals 4,80€. Ich weiß nicht, ob ich schon bei der Abfahrt das Bayern-Tagesticket für das Fahrrad hätte nehmen können, also ob Bayernticket zusammen mit meiner MVV Kurzstrecke gültig sind. Mein Schlüssel ist übrigens bis heute verschwunden, ich nehme an, den habe ich an der Isar verloren, als ich meine Kamera aus der Hosentasche zog. In der Zukunft kommen während der Fahrt Geld und Schlüssel in den Rucksack.