Im Jahr 1996 waren Autos auf der Insel noch verboten, dafür gab es umso mehr Tricycles als Taxis.
Ich hatte eine einfache, aber nette und saubere Hütte direkt am Meer. Die hatte sogar eine kleine Terrasse mit einer Hängematte, in der ich etliche Stunden mit einem Buch verbrachte. My bungalow is my castle ...
Das Essen hier war optisch gut, die Zubereitung allerdings mittelmäßig bis schlecht. Wie ich es von Phi Phi Island in Thailand kannte, wurde die Rohware (Fisch, Fleisch, ...) vor den Restaurants aufgebaut und dann nach Auswahl frisch zubereitet. Leider ist es mir nicht gelungen, in all den Wochen auch nur 1x wirklich gut zu Essen. Vor allem der frische Fisch wurde absolut misshandelt und war nach der Zubereitung tot und trocken gebraten. Beim vorherigen Inselhopping war vor allem das Frühstück für mich ein Problem, einmal gab es nichts anderes als Reis und Fisch zum Frühstück, das war dann schon wirklich hart.
Landschaftlich was Boracay wirklich ein Traum. Weißer Sandstrand pur, und der war so lang, dass man stundenlang am Meer entlang Spaziergänge unternehmen konnte. Durch die zunehmende Düngung nahmen allerdings leider auch die Probleme mit der Algenpest massiv zu, das verschweigen die Reiseprospekte allerdings gerne. Am Abend war es eine regelmäßige Zeremonie, sich kurz vor Sonnenuntergang vor dem Nachtessen zu versammeln, um den Sonnenuntergang zu genießen. Dabei habe ich ein paar nette Bilder eingefangen, die ich als Schattenspiel bezeichnen würde.
Durch meine relativ lange Anwesenheit auf der Insel pendelte sich nach kurzer Zeit eine relativ regelmäßiger Ablauf bei mir ein. Entspannung am Tag mit viel Lesen in meiner Hängematte vor der Hütte, langen Strandspaziergängen und üben am Billardtisch sorgten dafür, dass nie eine Spur von Langeweile auftrat. Ich lernte natürlich auch massig neue Leute kennen, die aber meist nach nur wenigen Tegen wieder abreisen mussten. Entspannung gabe es auch am Abend mit Sonnenuntergang und Abendessen und später in der Nacht mit Reden, Trinken, Billard und Backgammon spielen.
Wer je die mit Wussow die auf Boracay spielende Serie Klinik unter Palmen gesehen hat, mein Bild unten zeigt die Realität.
Man sah auch schon 1996 die absolut negativen Auswirkungen des Tourismus. Es wurde begonnen, einige Luxus-Ressorts zu bauen, die für Gäste des geplanten Golfplatzes als Quartier diesen sollen. Für den Golfplatz werden etliche Quadratkilometer der kleinen Insel geopfert, natürlicher Baumbestand muss kultiviertem Rasen weichen. Es wurde eine Pipeline für Frischwasser vom Festland zur Insel verlegt, aber nicht für die Bevölkerung, sondern zur Bewässerung des Grüns für den Golfplatz. Liest man nun (2016) im Internet über Boracay nach, dann hat die Insel wohl mittlerweile all ihren natürlichen Charme verloren, sogar Autoverkehr hat mittlweile Einzug gehalten. Man bietet sogar Geändewagen an, um diese kleine Insel in einer Art Abenteuerurlaub zu erkunden.
Ich habe hier nur die aus meiner Sicht besseren Bilder veröffentlicht. Wer auch neugierig auf die weniger guten Bilder von Boracay ist, kann die gerne ansehen.