Vietnam 2019 - Phu Quoc

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Von der Insel Nam Du bin ich geflohen und mit der Fähre nach einer Nacht mit Zwischenstopp in Rach Gia auf Vietnams größte und wohl auch bekannteste Insel Phu Quoc umgezogen. Die Insel Phu Quoc hat eine maximale Länge von 50 km, eine maximale Breite von 25 km und ist mit rund 100.000 Einwohnern recht dünn besiedelt. Auf Phu Quoc gibt es einen Flughafen, von dem aus ich nach über zwei Wochen Aufenthalt direkt in den Norden Vietnams nach Hanoi geflogen bin, um am gleichen Tag mit dem Bus in die trockene Halong Bucht nach Tam Coc weiter zu reisen.

Ich war fast 3 Wochen auf Phu Quoc, daher ist auch die Anzahl der gemachten Fotoaufnahmen recht groß. Die Insel war wirklich recht schön, aber ein paar Dinge störten mich dennoch, um die Insel als einen Traum zu bezeichnen, wie das oft in Reiseberichten im Internet geschieht.

Wie in ganz Asien oder mittlerweile fast auf der ganzen Welt ist die Umweltverschmutzung nicht zu übersehen. Zwar werden die Strände bei den großen Resorts von Müll bereinigt, aber an anderen Ecken liegt er unübersehbar herum. Außerdem wird offensichtlich wohl einiges an Abwassern ungeklärt ins Meer geleitet, mehr dazu unter Umwelt.
Leider gibt es auf der Insel keinen oder so gut wie keinen öffentlichen Verkehr. Will man etwas entfernte Sehenswürdigkeiten besuchen, dann muss man einen Scooter mieten oder ein Taxi mehmen. Ich selbst fühle mich unsicher und nutze einen Scooter ungern. Taxies sind zwar relativ billig, aber wenn man immer nur alleine unterwegs ist und alles mit dem Taxi macht, dann läppert sich das ganz schön zusammen.
Die Sandstrände zumindest an der Westküste haben einen sehr schweren Sand, in den man beim Gehen recht tief einsinkt. Lange Strandspaziergänge sind da sehr mühsam und anstrengend. Etwas besser ist es wohl an der Ostküste, wo es sich um Korallensand handeln soll, der ist fester. Ich hatte das ja so positiv bei meinem Urlaub in Mauritius empfunden, überall fester weißer Sand.

Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten, die ich mir vorgenommen hatte, aber dann trotz meines länger als geplanten Aufenthaltes doch nicht besucht habe:

  • Der Wasserfall Suoi Tranh hatte wenig Wasser, sei außerdem verdreckt und teuer.
  • Ich bin keiner großer Freund von Museen, da habe ich auch auf das Coi-Nguon-Museum verzichtet.
  • Nationalpark und Strände im Norden waren nicht so leicht zu erreichen, der Aufwand mir nicht wert.
Sehenswürdigkeit Beschreibung
Reise

Die gesamte Reise mit der Fähre von Rach Gia, der Transfer mit einem Minibus zur ersten Unterkunft als auch mein erstes Gästehaus Be Home 3 Hostel waren schon angenehm. Im Be Home 3 Hostel hatte ich nur für die 5 Tage reserviert, die ich vorzeitig von Nam Du entflohen bin. Das Hostel war recht nett, aber dirket an der Hauptstraße, gefrühstückt habe ich immer auf der Terrasse direkt vor dem Zimmer, da war es ruhig. Mit rund 19€ ohne Frühstück war es relativ teuer und Rabatt wollte man mir keinen geben, obwohl ich noch 2 Wochen bleiben wollte und auch dort teilweise gegessen habe.

So habe ich mich ein wenig umgesehen und ganz in der Nähe das Orchid Garden Bungalow Ressort gefunden. Im Zimmer gab es zwar keinen TV, aber wer braucht das in Asien schon? Alles andere war einwandfrei, nette und hilfsbereite Gastgeber, ruhig, Klimaanlage und mit einem Preis von nur 10€ auch noch unschlagbar billig. Ich habe mich dort total wohl gefühlt und ein Restaurant direkt nebenan wurde meine Stammkneipe für Frühstück und diverse andere Mahlzeiten. Im Hotel gab es kurz vorher einen Wurf mit 7 knuffigen kleinen Hunden, die Lieblinge aller Gäste.

Eindrücke

Die angeschauten Sehenswürdigkeiten findet man meist in den anderen Zeilen der Tabelle, hier sind nur wenige Eindrücke zu erwähnen. Extrem auffallend war aber die extreme Bautätigkeit, nicht nur im Hotelgewerbe. Ich habe dann erfahren, dass die Insel zu Sonderwirtschaftszone ausgebaut werden soll, was den Chinesen massive Vorteile und Rechte zum Freihandel bietet. Die vietnamesische Regierung hat wohl weitgehend Zugeständnisse für diese Investitionen gemacht, und das betrifft auch für die Bevölkerung Bereiche wie Umwelt und Arbeitrecht. Ein Artikel der Adenauer Stiftung von Louise Beichler beleuchtet diesen Hintergrund kritisch und spricht von Unruhen.

Duong Dong

Die Hauptstadt Duong Dong war nur wenige Kilometer von meinen Gästehäusern entfernt, so habe ich mehrfach einen Strandspaziergang in die Metropole unternommen. Nett ist es auf jeden Fall in der Hafengegend, allerdings gibt es auch hier ein paar bitterböse Dreckecken, man sollte sich doch auch mal die Bilder unter Umwelt ansehen. Für den Rückweg von 7-8km habe ich mir dann meist für etwa 2,50€ ein Taxi genommen. Den im Ort sattfindenden Nachtmarkt habe ich separat beschrieben.

Nachtmarkt

In der Hauptstadt Duang Dong gibt auch täglich den Nachtmarkt, bei dem schon am frühen Nachmittag mit dem Aufbau begonnen wird. Da gibt es neben den Artikeln für den täglichen Gebrauch wie Küchengeräte oder Kleidung, was mich weniger interessierte, jede Menge an frischen Nahrungsmitteln, die man sich aussuchen kann und die dann frisch zubereitet werden. Aber alleine das optische ist schon ein Erlebnis, durch die Reihen zu gehen und die vielen Fische, Muscheln, Krabben und sonstigen Meerestiere zu sehen.

Hon Thom

Die kleine Insel Hon Thom liegt im Süden von Phu Quoc und dort war zum Zeitpunkt meines Besuches ein riesiger Wasserpark noch im Bau. Die Besucher haben die Möglichkeit, mittels einer 8km langen Seilbahn zur Insel zu fahren. Die Fahrt von derzeit nur 6€ umfasste zusätzlich einen rund 20km weiten Transfer vom Norden der Insel zur Seilbahnstation. Ich denke, der Preis wird sich stark ändern, sobald der Wasserpark seinen Betrieb aufnimmt. Mich hätte selbst ein offener Wasserpark nicht interessiert, ich wollte nur die Fahrt mit der Seilbahn über das Meer genießen, und das war in der Tat ein Genuss. Auf der Insel gab es einen recht schönen rund 500m langen Strand, wo kostenlos Sonnenliegen, Hängematten und Kajaks zur Verfügung standen. Für die Hungrigen gab es ein umfangreiches All-You-Can-Eat Menü für 10€.

Inselausflug

An einem Tag nahm ich für 28€ an einem Inselausflug teil. Es begann mit der Abholung am Gästehaus durch ein Motorrad Taxi zum Bus, der rund 40 Ausflügler Richtung Hafen im Süden fuhr, von wo uns ein Boot nahe oder auf drei Inseln bringen sollte. Gegen 10 Uhr waren wir am Boot, gegen 12 am ersten Haltepunkt an einer unbekannten Insel im Süden des Fingernail Island südlich Phu Quoc zum Schnorcheln. Dann ging es zurück zum Fingernail Island, wo man bei Bedarf nochmals Schnorcheln konnte. Gegen 13:30 Uhr gab es auf dem Schiff auch das recht abwechslungsreiche und umfangreiche Lunch mit Tofu, Gemüse, Shrimps, Fisch, Krabben, Hähnchen und den Beilagen Reis, Nudeln oder Suppe. Anschließend ging es auf einen Strand auf der anderen Seite der Insel, es war eine kleine nette von Touristen überflutete Bucht. Kurz nach unserer Ankunft verließen die anderen Besucher aber den Strand und wir hatten die Bucht für uns. Gegen 16:00 Uhr ging es zurück nach Phu Quoc und ich war rechtzeitig zum Abendbrot gegen 17:30 Uhr zurück im Gästehaus. Insgesamt ein netter Tag, zumal ich auch irre gerne mit dem Boot fahre.

Strände

Es gibt laut Internet mehrere Strände auf Phu Quoc, die zu den 10 schönsten Stränden von ganz Vietnam gehören sollten. Ich habe nur ein paar davon besucht und die waren in der Tat schön.

  • Phu Quoc Beach direkt bei meinen Unterkünften
  • Long Beach nördlich meiner Unterkünfte, der wohl bekannteste
  • Amon Beach im Rahmen der Bus Rundreise
  • Sao Beach im Rahmen der Bus Rundreise, hier gab es Korallensand

Strandspaziergänge waren allerdings, wie oben bereits erwähnt, aufgrund des schweren Sandes recht beschwerlich. Der Sao Beach war sicher einer der schönsten, mir aber viel zu touristisch. Massenhaft Restaurants und Bars, Paragleiter, Jetskis und was man sonst noch so zur Unterhhaltung kennt. Wie gesagt, nicht mein Ding.

Bus Rundreise

Für den Betrag von 8€ kann man an einer Bus Rundreise teilnehmen. Die Busse starten regelmäßig und halten an 20 Stationen oft nahe von Sehenswürdigkeiten. Man kann dann beliebig aus- beziehungsweise zusteigen und die in der Nähe gelegenen Sehenswürdigkeiten besuchen. Damit bestimmt man Inhalt und Dauer der Tour weitgehend selbst. Veranstaltet wird das von der Phu Quoc Bustour Gesellschaft, auf deren Homepage man sich auch einen detaillierten Plan herunter laden kann. Neben den beiden sehenswerten und unter Strände erwähnten Stationen Amon Beach und Sao Beach habe ich noch die folgende Sehenswürdigkeiten besucht.

  • Coconut Prison - ganz interessant, Baracken mit Puppen stellen grausame Gefängnisszenen nach, auch ein kleines Museum
  • Ho Quoc Pagoda - relativ neuer Tempel, ruhiger und schöner Ort mit schönem Meerblick
  • Ham Ninh Fischerdorf - muss man nicht besuchen, schmutzig und nichtssagend
  • Dog Conservation Center - eher etwas für Hundeliebhaber, 2€ Eintritt für ein paar Leckerlies, viele Hunde und alle in Käfigen