Nach ein paar Tagen mit schlechtem Wetter wurde nochmals ein einziger sehr schöner Spätsommertag mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen mit über 19 Grad angesagt. So entschlossen meine liebe Freundin und Nachbarin Elke und ich, diesen Tag mit einer leichten Wanderung an einem der mit dem MVV erreichbaren Ort zu verbringen. Die Wahl fiel auf den Ammersee, als Ziel vor Ort wurde Kloster Andechs auserkoren. Allerdings wollten wir nicht nur geradewegs vom S-Bahnhof Herrsching zum Kloster und zurück (etwas über 8km), sondern einen etwas längeren Rundweg einschlagen.
Der geplante Weg folgte dem Komoot Tourenvorschlag mit dem Namen Runde von Herrsching zum Kloster Andechs. Allerdings sind wir die entgegengesetzte Richtung gelaufen, um nach der Rast im Biergarten von Andechs den kürzeren Weg zur S-Bahn zu haben. Ausnahmsweise nahm ich mal einen Schrittzähler mit. Nach den laut Komoot rund 12km mit etwa 180 Höhenmetern hatten wir von Haustür zu Haustür an diesem Tag knapp 27.000 Schritte gemacht. Klingt viel, aber wenn man überlegt, dass die Ärzte empfehlen, täglich möglichst mindestens 10.000 Schritte zu machen, dann ist das wiederum nicht so extrem viel.
Wir fuhren kurz nach 10:00 Uhr in Neufahrn ab und waren nach einem Umstieg in Laim gegen 11:15 am S-Bahnhof in Herrsching am Ammersee. Vom Bahnhof ging es direkt zum Seeufer und danach rund 4km in südlicher Richtung den Ammersee entlang. Dabei bewanderten wir meist einen Trampelpfad direkt am Wasser, statt den breiten Promenadenweg zu nutzen. Es war sehr windig, im Norden Deutschlands tobte sogar ein Sturm namens Xaver, so waren auf dem Ammersee ungewöhnlich hohe Wellen und man hatte fast das Gefühl, am Meer zu sein. Unsere Route am Ammersee endete am Schullandheim von Wartaweil.
Der Aufstieg zu Kloster Andechs war nicht leicht zu finden, er begann direkt an einer Bushaltestelle an der Straße hinter dem Schullandheim. Nun ging es einige km über Waldwege immer höher, bis wir fast auf der Höhe von Andechs waren. Hier verschwand der Wald dann teilweise und machte grünen Wiesen Platz, auf denen auch Milchkühe weideten. Bald kam auch Andechs in Sicht und gegen 14:00 Uhr hatten wir den Biergarten erreicht. Die Sonne schien warm, der Wind wurde von den Mauern abgehalten und so verbrachten wir fast zwei Stunden in dieser gemütlichen Athmosphäre. Der Abstieg nach unserer mehr als ausgiebigen Rast begann gegen 16:00 Uhr und keine zwei Stunden später saßen wir wieder in der S-Bahn und waren auf dem Weg nach Hause.
Ich fand die Strecke sehr abwechslungsreich und empfehlenswert. Wir hatten Strecken am Wasser, Waldwege, Pfade über Wiesn, ein tolles Panorama mit Fernblick und den Biergarten des berühmten Kloster Andechs für die große Pause.
Etwas übel waren, wie leider viel zu oft, die Erlebnisse mit dem MVV. Wir überlegten noch in der S8, ob wir nicht einfach bis zum Flughafen durchfahren sollten, um dann von dort mit der S1 zwei Stationen nach Neufahrn zu fahren. Dann nahmen wir aber den von der MVV App vorgeschlagenen Weg und stiegen in Laim aus, um nach dem Fahrsteigwechsel festzustellen, dass die S1 wegen technischer Probleme erst ab Moosach fuhr. Als hätte man das nicht in der S8 ansagen können, statt uns den Umstieg zu empfehlen. Also zurück auf den anderen Bahnsteig und mit der nächsten S-Bahn zum Marienplatz, wo wir zur U3 nach Moosach wechselten. Wir kamen auch mit einiger Verzögerung durch die vielen Haltestellen in Moosach an, und die S1 fuhr uns vor der Nase weg. Der Fahrer sah, dass noch massenhaft Passagiere von der U-Bahn kamen und ignorierte uns völlig. Ich empfand das mehr als eine Frechheit. Angeblich startete die S-Bahn in Moosach und der MVV dirigiert seine Fahrgäste umständlich dorthin, und dann ist man nicht mal willens, den Anschluss abzuwarten. Später stellte sich sogar heraus, dass die S1 sehr wohl auch ab Hauptbahnhof gefahren wäre, die hätte nur nicht mehr vor Moosach gehalten. Informationspolitik und Kundenfreundlichkeit sind für den ohnehin überteuerten und unzuverlässigen MVV scheinbar Fremdworte.