Schon mehrmals hatte ich gehört, dass der kleine Fluss Würm, der Abfluss aus dem Starnberger See, der später bei Dachau in die Amper mündet, stellenweise traumhaft schöne Umgebungen bietet. So entschloss ich mich, auch den Radweg an der Würm von Starnberg bis Karlsfeld zu fahren. Was ich übrigens nicht wusste und erst beim Nachlesen bei Wikipedia erfuhr, der Starnberger See hieß bis 1962 sogar Würmsee.
Los ging es am Morgen noch vor 10:00 Uhr und ich war kurz vor 11:00 Uhr in Starnberg. Wer darauf verzichten kann, sich den Starnberger See anzusehen, der fährt nur bis Starnberg Nord. Von dort aus geht es erst auf Radwegen entlang der Straße Richtung Gauting, bevor ich an die Würm kam. Den Abfluss am Starnberger See hatte ich leider nicht gefunden, das lag wohl auch etwas an meiner schlechten und kurzfristigen Vorbereitung. Aber nach nur wenigen Kilometern noch lange vor Gauting war ich im Wald und fuhr direkt neben der Würm.
Bis Gauting fur man fast ausschließlich in dichtem Wald, was nicht unangenehm war. Die Würm war nahe des Starnbergers Sees noch recht breit und führte viel Wasser. Das wurde nach meinem Eindruck im Laufe der Fahrt immer weniger, keine Ahnung, ob es nun versickerte, verdunstete, zur Bewässerung entnommen wurde oder es sich nur um eine optische Täuschung handelte. In Gauting wollte ich das Mühlrad bewundern, aber das war wegen einer Reparatur leider ausgebaut.
Auf dem Weg kam ich auch am Schloss Blutenburg vorbei. Ich muss gestehen, dass ich seit über 30 Jahren hier in der Gegend wohne, aber vorher noch nie bei diesem recht bekannten Bauwerk war. Nach Blutenburg kam ich noch an der Schießstätte Allach vorbei. Das ist das neue Domizil der Schwabinger Musikkneipe Podium, die im Februar diesen Jahres schließen musste, weil das Gebäude saniert wird. Vor dem neuen Podium unterhielt ich mich eine Weile mit einem entzückenden Ehepaar. Er war über 90 und weitgehend blind, seine Ehefrau weit über 80 und die führt in täglich spazieren. Beide machten einen sehr zufriedenen und glücklichen Eindruck.
Weiter ging es auf der geplanten Route bis zum Karlsfelder See. Nach einem kurzen Besuch des Sees fuhr ich noch ein paar Kilometer zum Feldmochinger See. Ganz nach Neufahrn zurück war mir an diesem Tag zu weit, und bei der S-Bahn in Karlsfeld hätte ich Richtung München zurückfahren und umsteigen müssen. Von Feldmoching aus fährt die S1 direkt nach Neufahrn.
Beim Einsteigen in die S-Bahn in Feldmoching widerfuhr mir noch ein Missgeschick. Beim Transport auf der Rolltreppe kippte mein Rad nach hinten und statt loszulassen, hielt ich es fest und kippte mit. Resultat war eine Platzwunde am Hinterkopf. Das hielt mnich aber nicht davon, noch an den Mühlsee zu gehen und eine Runde zu schwimmen. Leider war die Wunde zu groß und hörte nicht zum Bluten auf. Die Neufahrner Chirurgen hatten nicht das richtige Garn, so fuhr ich noch ins Krankenhaus in Freising und ließ die Wunde untersuchen. Das Warten dort dauerte über zwei Stunden und hatte zum Ergebnis, dass die Blutung mittlerweile aufgehört hatte und ein Nähen unnötig war. Vorsichtshalber wurde noch ein CT gemacht, um mögliche Gerinsel im Gehirn auszuschließen. Alles war OK, bis zum nächsten Morgen. Da kam ein Anruf vom Krankenhaus, auf dem CT seien Verwischungen, vermutlich unbedeutend, aber eine Wiederholung sei angeraten. Ich also wieder ins Hospital, neues CT, wieder alles OK und wieder 3 Stunden weg. Mein geplanter Tag war im Eimer, eigentlich wollte ich eine Teilumrundung des Starnberger Sees und Rückfahrt mit der weißen Flotte machen. Egal wie, in Zukunft werde ich wohl doch wieder öfter den vorhandenen Helm aufsetzen.
Die Länge der Tour betrug übrigens rund 40km. Da ich die Würm abwärts fur, gab es nur 140 Höhenmeter an Steigung, 240m ging es dagegen bergab. Die genaue Streckenführung findet man bei Komoot in meinem Profil unter dem Tournamen Radweg an der Würm.
Ich habe auf der Tour noch mehr Bilder gemacht, fand die aber nicht so prickelnd. Wer will, kann sich dennoch auch die aussortierten Bilder anzeigen lassen.