Nach Umwanderungen des Schliersees in den Jahren 2017 und 2018 animierte mich mein Freund Rudi im Winter 2021 dazu, diese Strecke nochmals zu gehen und dabei auch die von mir bisher nicht besuchte Schliersberg Alm zu erwandern. ES waren frühlingshafte 18 Grad angesagt und der lange Corona-Winter trieb mich ins Freie. So fuhr ich gegen 10:30 mit dem PKW in das rund 80km entfernte Örtchen Schliersee, wo ich rund eine Stunde später am Westufer in der Nähe des Campingplatzes parkte.
Neben dem Wandern stand das Fotografieren auf dem Programm. Es war an diesem Tag unglaublich hell und durch Sand aus der Sahara auch ein etwas gelbliches Licht und dunstig. So wollte ich einen Filter verwenden und dabei passierte mir ein Missgeschick, mir fiel die Kamera auf den Boden, der Filter zerbrach und auch das Objektiv bekam einen kleinen Sprung. Zum Glück blieb die Kamera unbeschädigt und das Objektiv konnte weiter verwendet werden. Aber es war nun zusätzlich etwas verschmutzt und das führte zu zusätzlichen Spiegelungen, ich bin mit den meisten Bildern leider nicht zufrieden.
Vom Auto bin ich dann durch den Ort Schliersee zur Talstation der Seilbahn auf die Schliersbergalm marschiert. Meine Idee war, nach oben zu fahren, um dann über den Höhenweg und die Burgruine Hohenwaldeck ans Südufer zu laufen. Aber aufgrund von Corona fuhr die Seilbahn nur für Personal der Alm, Gäste mussten laufen. So stieg ich zu Fuß die über 300 Höhenmeter zur Alm auf und nach dem Winter kam mir das ungeübt mit dem Foto-Gepäck und meinen zusätzlichen Pfunden recht anstrengend vor.
Obwohl es keine Saison und mitten in der Woche war, die Seilbahn nicht fuhr und der Almbetrieb geschlossen war herrschte doch ein reger Betrieb. Ich möchte nicht wissen, was hier am Wochenende im Sommer los ist, wenn die Seilbahn noch fährt. Man kann es hier wirklich aushalten, an Unterhaltung gäbe es genug. Neben einem Kinderspielplatz, einem Schwimmbad und einem Minigolfplatz gibt es sogar Gartenschach. Eine Sommer-Rodelbahn bringt einen bei Bedarf wieder ins Tal, alles außer Betrieb, was mich nicht störte.
Der geplante Höhenweg nach Fischhausen war mir dann doch zu weit. Zusätzlich führt der durch den schattigen und doch noch kühlen Wald und man hat keinen Blick auf den schönen See. So entschloss ich mich zum Abstieg zum Ort Schliersee und wählte den See-Rundweg im Uhrzeigersinn. Leider ist der Weg am Ostufer nicht der Hit, über weite Strecken trennt lediglich eine Leitplanke die stark befahrene Landstraße, gegen den Lärm und Gestank schützt die allerdings nicht.
Ich hatte auch ein wenig die benötigte Zeit unterschätzt und war erst gegen 16:30 Uhr am Südufer in Fischhausen, und da lagen dann immer noch 4,5km vor mir. Gegen 18:00 Uhr war ich dann endlich am Auto, ich hatte wegen eines Umweges über 12km und knapp 400 Höhenmeter hinter mir. Auf dem Heimweg musste ich noch zum Einkaufen in zwei Läden und war dann erst gegen 20:00 Uhr zu Hause. Ein schöner, aber doch recht anstrengender Tag und ich hoffe, in den nächsten Wochen wieder fitter und auch leichter zu werden.