Kambodscha 2019 - Battambang

Hier unter Reise beschreibe ich die etwas abenteuerliche Anreise und meine Übernachtungen im Lucky Hostel. Die Unterkunft war mehr eine Jugendherberge mit Schlafsälen, ich habe mir aber ein eigenes großes Zimmer für 13€ mit Frühstück gegönnt. Das zentral gelegene Hostel war recht angenehm, viele junge Reisende, freundliches und hilfsbereites Personal. Leider war das Frühstück sehr einfach, aber damit kann man gut leben, gibt ja außerhalb hinreichend Mahlzeiten zur Auswahl.

Die Anreise von Chantaburi nach Battambang war allerdings sehr abenteuerlich, sowohl das Buchen, das Reisen und auch der Grenzübertritt. Nachdem ich für eine Nacht in Chantaburi einen Zwischenstopp eingelegt habe, ging es am nächsten Morgen mit einem Minibus für rund 5€ weiter zum Kambodschanischen Grenzort Pailin. Das klingt allerding viel einfacher, als es war. Zum einen sprach kaum jemand in Chantaburi Englisch, zum andern war dieser halb-private Minibus kaum bekannt und das schwer zu findende Büro war am Nachmittag auch nicht mehr besetzt. So ging ich einfach am frühen Vormittag zur vermuteten Abfahrtsstelle und ergatterte glücklich noch einen Platz. Minibus-Fahrer sind scheinbar alle todessüchtig, so auch dieser, aber wir kamen trotz haarsträubender Fahrweise und wilder Überholmanöver gut an der Grenze an. Da Autos scheinbar noch immer nicht über die Grenze dürfen, war die Fahrt zunächst zu Ende.

Bei der Passkontrolle kam die nächste Überraschung. Mein in Deutschland ausgestelltes e-Visa wurde an diesem Grenzposten nicht anerkannt, ich musste für $30,00 ein neues kaufen. Keine Ahnung, ob das korrekt war, aber streite du mal mit einem Kambodschanischen Zollbeamten. Gut, dann war ich endlich im Land, und es gab das nächste Problem.

Die im Internet beschribene Linienbus Verbindung von Pailin nach Battambang gab es scheinbar wirklich, aber nach Aussagen mehrerer Leute an der Grenze verkehrt der Bus nur 1x am Morgen, und der heutige war natürlich schon weg, und vor mir lagen noch 80km. Ich handelte dann mit einem Taxifahrer den Preis von $20,00 aus und wurde tatsächlich in moderatem Tempo bis zum Hotel gebracht. Ich nehme an, das war nur so billig, weil ich der einzige Interessent war und der Fahrer zurück nach Battambang wollte, anders wären ja schon rund 5€ für die Benzinkosten auf der Strecke geblieben (1L Benzin kostet rund 80Cent).

So wichtige Details wie Abfahrzeiten oder Standorte verschweigen die Blogger im Internet oft. Das liest sich meist so, als sei nichts einfacher, als von A nach B zu kommen. Dazu kommt natürlich, dass sich die Welt verändert, ein Artikel kann inhaltlich schon nach ein paar Monaten veraltet und falsch sein. ... mehr

Mit zwei jungen weiblichen Gästen aus dem Hostel haben wir uns für einen Tag für rund 25€ gemeinsam einen Tuk Tuk Fahrer als Führer gebucht. Wir fuhren mindestens 40km auf staubigen Straßen und ich hatte die Befürchtung, mir eine Bindehautentzündung zu holen, was zum Glück nicht geschah. Auf der Tagestour am Vormittag besuchten wir:

• Eine $5,00 teure Fahrt mit dem Bamboo Train, hierzu ausnahmsweise zwei Videos
• Die kleine Tempelruine Prasat Banan, für die man $2,00 zahlen musste, um dann 327 Stufen zu ersteigen
• Eine Schwammerl-Zuchtfarm
• Ein Fischerdorf, allerdings wegen Wassermangel ohne Fische
• Eine schmale Brücke

Dann war es vorbei mit den wirklich nicht unbedingt sehenswerten so genannten Sehenswürdigkeiten, viel mehr ist zu denen auch kaum zu sagen. Zu der Fahrt mit dem Bamboo Train möchte ich allerdings noch ein paar Bemerkungen machen. Früher war das wohl wirklich ein wenig abenteuerlich, da fuhr man mit alten Originalwagen auf den alten Originalgleisen. Mittlerweile wurde aber die Strecke anderweitig genutzt, so baute man für die Touristen kurzer Hand eine Ersatzstrecke mit moderneren Fahrzeugen. Die Fahrt dauert mit einem Aufenthalt an einem Souvenierdorf für Krimskrams und Getränke rund eine Stunde und der Fahrer bekommt für seine 4 Fahrgäste $20,00, also rund die Hälfte des durchschnittlichen Wochenlohns. Mit Abenteuer hat das nichts mehr zu tun, die Bahn könnte ebenso in Disneyland stehen, nur wäre da die Fahrstrecke wohl einiges kürzer und vermutlich würde man noch auf dem Wagen aus Sicherheitsgründen festgeschnallt. Das ursprüngliche Abenteuer ist zu einer schäbigen Touristenabzocke geworden, wirklich schade. ... mehr

Die Tagestour am Nachmittag bot einen Ausflug zum Kalksteinberg Phnom Sampov und wir sahen:

• Für $2,00 Eintritt die Killing Cave, in der die roten Khmer ihre Gefangenen folterten und entsorgen
• Den Abschluss bildete dann die Fledermaushöhle, aus der nach Sonnenuntergang in rund 20 Minuten etwa 5.000.000 Fledermäuse zur Nahrungssuche ausfliegen. Auch hierzu gibt es ein kleines Video