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Mekong Can Tho
Mekong Can Tho Tag 1
Eigentlich war mein erster Tag in Can Tho kein ganzer Tag, ich kam mit einem Bus der Gesellschaft Futa von Chau Doc und landete gegen 14:00 Uhr am etwas außerhalb gelegenen Busbahnhof. Die Busse von Futa sind bekannt, relativ gut gewartet, verkehren häufig und sind pünktlich, was in Asien eher ein Ausnahme ist. Ich hatte rund 8 km zum Hotel und wollte nach einem Taxi suchen. Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass im Fahrpreis von 4€ für die über 100km mit dem Bus auch noch ein Shuttle zum Hotel enthalten war. Das ist echt traumhaft und gilt auch für die Abholung bei meiner Weiterreise.
Can Tho hat mit immerhin 1.5 Millionen Einwohnern etwa die Größe von Phnom Penh oder München, aber in der Nähe meines Hotels nahe am Fluss gibt es schöne und ruhige Ecken, wie ich beim ersten Erkundungsgang feststellen konnte. Can Tho wirkt auf den ersten Blick auch viel aufgeräumter, sauberer und eine Spur leiser als Phnom Penh. Der Rundgang ergab, dass es am Abend in der Nähe einen großen Nachtmarkt (Essen) gibt, den wollte ich dann besuchen.
Nach einer kurzen Rast im Hotel ging es zum Nachtmarkt, wo es Berge von frischem Seafood gab. Fische, Tintenfische, Krabben und Muscheln zuhauf. Ich wollte die Gräten umgehen und entschied mich für ein großes Fischsteak. Etwas durcheinander war ich dann bei den Beilagen, Reis gab es anscheinend nicht, nur Nudeln und Gemüse und Hodbodd. Als dann alles kam, war mir klar, da war etwas schief gelaufen :-). Der Hodbodd war ein Hotpot, zu gut deutsch, ich musste am Tisch selbst kochen, statt ein toll gegrilltes Fischsteak essen zu können. Englisch hier echte Mangelware.
Ich stellte mich wohl recht ungeschickt an, aber zahlreiche helfende Hände unterstützten mich, und ich sorgte mit meinem *Geschick* und *Unwissen* für viele Lacher. Am Ende wurde ich satt, das war sowieso eher für eine Familie gedacht. Allerdings verließ ich nach 3 Dosen Bier die Lokalität. Aber das lag nur an den Sitzen, die meisten Streetfood Restaurants haben aus logistischen Gründen wohl Kindermöbel. Die lassen sich leichter auf-/abbauen und transportieren und reichen den zierlichen Asiaten scheinbar auch. Mir aber schlafen nach einer Weile die Beine ein und entspannt sitzen kann ich auch nicht, dann brechen die Stühle nämlich zusammen.
Auf jeden Fall gefällt es mir hier wieder viel besser als in Phnom Penh, die Weiterreise in 2 Tagen zurück an mein geliebtes Meer ist auch schon gebucht. Was ich schon paar Mal gehört hab, nämlich dass Vietnam so ist wie Thailand vor 25 Jahren, zum Teil scheint das zu stimmen. Zumindest in den weniger touristischen Orten legen die Einwohner bisher eine herzerfrischende Fröhlichkeit und kindliche Freude an den Tag.
Mekong Can Tho Tag 2
Ich hatte geplant, mit dem Rad einfach ein wenig die Gegend zu erkunden. Von der Herberge erhielt ich kostenlos ein altes und einfaches Damenrad, selbstredend ohne Gangschaltung und mit schlechten Bremsen. Damit machte ich mich auf den Weg, fuhr aber insgesamt kaum mehr als 12km. Dabei fuhr ich weitestgehend auf Seitenstraßen in der Nähe von Flüssen und Kanälen, wo es erstaunlicher Weise fast keinen Verkehr gab.
Ich besuchte auch ein paar Märkte und Straßen mit Händlern. Dabei nahm ich bei einem der üblichen Mini-Küchen für 1,40€ mein Mittagessen ein, futterte noch eine ganze Ananas für 60 Cent und später genoss ich noch am Flussufer einen wirklich leckeren *Iced Cofe* für 40 Cent. Auf jedem Tisch steht aber sowieso kostenlos eine Kanne Tee, zu der noch Eis serviert wird. Bisher erscheint mir Vietnam von den besuchten das Land mit dem meisten Service und den niedrigsten Preisen zu sein.
Ich bin wieder auf den Nachtmarkt und habe zunächst den Stand gemäß der Sitze ausgewählt, *keine* Kindermöbel mehr. Die hatten dann aber auch kein Fischsteak, nur ganze Fische. OK, dachte ich, Rainer, damit wirst auch fertig. Dann war ich ja schlauer geworden und habe mit einem Translator Programm klar gemacht, dass ich dazu auch Reis und Gemüse will. Kosten sollte der mit Beilagen ganze 4€. Dann bestellte ich, setzte mich und harrte der Dinge, die dann kommen sollten. Das kalte Tiger Bier (0,33L für 70Cent) kam sofort. Dann kam etwas, was ich als ungewürzten Salat und Ananas einstufte, dazu noch etwas dünnes mir der gefühlten Konsistenz von Papier.
Dann kam nach rund 15 Minuten auch der Fisch. Der war aufgeschnitten und so *gegrillt* und sah echt gut aus. Nun fragte ich noch nach dem Reis. Der Kellner nahm eins der Papiere (das war wohl der Reis), griff mit seinen Händen herzhaft in meinen Salat und wickelte Salat, Ananas und noch kalte Reisnudeln in das Papier und bedeutete mir, dass ich da abbeißen solle und dazu den Fisch mit Stäbchen essen müsse. OK, bin ja flexibel, aber zu viel lernen wollte ich nun doch nicht, also bestellte ich noch Messer und Gabel. Die Gabeln kannte ich von früher, als man mit so Mini-Dingern auf Parties Mixed Pickles anbot. Also ich kam damit zurecht, bin satt geworden und die Beilagen waren nicht Mal so schlecht, nur halt anders. Der Fisch war echt super, gut geschmeckt und fast auf den Punkt gegrillt, nicht verkohlt oder zu trocken, aber erst Recht nicht roh.
Mekong Can Tho Tag 3 - Floating Market
Ich bin ja wegen des größten und angeblich einzigartigem *Floating Markers* in ganz Südostasien hierher gekommen, ergo musste ich ihn auch besuchen. Wirklich erleben kann man ihn angeblich nur, wenn man von der ersten Minute an dabei ist, also gegen 5:30Uhr das Hotel verlässt. Nun habe ich schon zahllose Märkte besucht und weiß aus Erfahrung, dass die erst nach 3-4 merklich an Dynamik verlieren, also ging ich es locker an und bestellte meinen Guide für 7:00 Uhr. Verpasst habe ich sicher nicht.
Mein Guide stellte sich als junge Vietnamesin heraus, die mich gleich auf den Sozius ihres Rollers verfrachten wollte, um zu Pier zu fahren. Ich lehnte das sofort ab. Zum einen hätte ich nicht gewusst, wie ich mich da vernünftig und züchtig hätte festhalten sollen. Zum andern ist mir der ganze Verkehr hier suspekt, und dann mag ich nicht noch ohne Helm auf einem Moped sitzen, das ich nicht Mal selbst kontrollieren darf. Keine 5 Minuten später war ein tolles neuwertiges Taxi da.
Am Pier angekommen stiegen wir in ein Langboot um und fuhren mehrere Kilometer zum Floating Market. So hatte ich für 18€ die Tourleiterin, Bootsfahrerin mit Boot und das Taxi gemietet. Dann gab es später noch einen Kaffee und das typisch vietnamesische Frühstück, eine kochend heiße Nudelsuppe.
Der Markt selbst ist ein Großmarkt, hier kaufen die Händler ein. Was verkauft wird, wird weithin sichtbar an langen Stangen am Schiff befestigt.
Nach dem Markt ging es noch zu einer Nudelfabrik und in eine Obstplantage mit Gästehaus (Homestay). Gegen 10:30 kam ich im Hotel an und wartete auf die Abholung zum Bus nach Rach Gia. Das und die Fahrt klappten auch problemlos. Allerdings endete der Bus wieder weit außerhalb und scheinbar gab es keinen Shuttle. Auf ein Motorradtaxi verzichtete ich und nahm für die 10km ein normales Taxi mit Taximeter für knapp 7€.
Das 10€ teure Hotel war für den Preis recht gut und für eine Nacht mehr als ausreichend. Ich besorgte gleich ein Ticket für die Fähre zu 8€ und der Wermutstropfen war die Abfahrtszeit von 6:30Uhr. Zwei Tage hintereinander früh mit Wecker aufstehen, muss das sein?
Insel Nam Du
Insel Nam Du - Der Reinfall schlechthin
Die Ankunft auf Nam Du war auf den ersten Blick etwas enttäuschend, es waren keine der in Reiseberichten so lobend erwähnten Sandstrände zu sehen. Die Hafenstadt wird offenbar zum größten Teil durch den Fischfang bestimmt. Die *Hauptstraße* hat die Breite eines Bürgersteigs, durch die zahllose laut hupende Roller mit zum Teil irrwitzigen Geschwindigkeiten preschen. Mülleimer gibt es scheinbar nicht oder wenige, man hat ja das Meer. So verdreckt habe ich noch keine Küste erlebt. Scheinbar gibt es nicht Mal einen Geldautomaten, und da die in Vietnam eh meist maximal 80€ ausspucken, habe ich vietnamesische Dong nur für die Rückfahrt und eine Übernachtung.
Das Gasthaus hatte wesentlich bessere Werbebilder, als die Realität es bietet. Die geforderten 14€ sind verglichen mit den anderen Zimmern in Vietnam schon grenzwertig, aber das kennt man ja von Inseln. Ich habe Interesse halber auch bei einer anderen Unterkunft gefragt, die Container ausgebaut hat. Die wollten gleich 32€, Gast habe ich keinen gesehen. Kühlschränke sind nicht in Betrieb und werden nur als Schrank benutzt, gekühlt wird, indem man Eis in ein Glas tut und das warme Getränk aus dem Kühlschrank nimmt.
Fischmäßig und wenn man sich auskennt hätte man hier sicher super essen können. Aber immer nur Experimente, das nervt auf Dauer auch, zumal auch der ganze Rest für mich nicht stimmte. Ich bin zu verwöhnt und alt, ich mag zumindest ein Minimum an Komfort und Infrastruktur. Ich haue auf jeden Fall morgen hier wieder ab.
Zusammenfassend kann man sagen "außer Spesen nicht gewesen" und ich hatte mich so auf diese hoch gelobte Insel wurde gefreut. Anscheinend erwartet man auch einiges, denn gebaut wird mächtig. Einen gewissen Charme hat sie, aber den werde ich dann nicht näher untersuchen.
Insel Phu Quoc
Insel Phu Quoc Tag 1 - Transfer und Ankunft
Die Fähre lief pünktlich kurz nach 8Uhr in Rach Gia aus und gegen 10:30 war ich für nicht mal 14€ fast 120km über das Meer auf die Urlaubsinsel Phu Quoc gerauscht, auf der ich gestern noch schnell ein Zimmer gebucht hatte. Der erste Eindruck mit dem Kleinbus (ich war der einzige Fahrgast für 2,40€) auf 15km durch die Insel zeigte leider eine ähnliche Vermüllung wie anderswo in Asien. Dazu scheint es hier nach wie vor zu boomen, gebaut und aufgestockt wird überall.
Mein erstes Domizil ist rund 10 Minuten Fußweg vom Strand entfernt. Es handelt sich um eine kleine Hütte mit sehr hilfreichen und netten Gastgebern. Mein erster Spaziergang an den Strand hat mich dann auch versöhnt und ich denke, wenn ich erst die Enttäuschungen der letzten Tage verwunden habe, wird es mir hier gut gefallen. Sollte es auch, schließlich habe ich fast 3 Wochen hier eingeplant, bevor es in den Norden gehen soll.
Allerdings musste ich feststellen, dass der Mensch von Erfahrungen und Vergleichen lebt. Ich denke, so tolle einsame lange weiße Sandstrände und so schönes türkisfarbenes Wasser wie in Mauritius letztes Jahr werde ich hier kaum finden. Eventuell muss ich doch meinen Vorsatz überdenken, nur noch mir unbekannte Gebiete zu bereisen, Mauritius war für mich irgendwie doch unschlagbar bisher. Früher war es Thailand, aber das hat sich einfach zu sehr verändert.
Insel Phu Quoc Tag 2 - Erste Strandspaziergänge
Eigentlich wollte ich einen ganz ruhigen Tag machen und die Zeit nur im Gästehaus am Pool mit Lesen und Spielen verbringen. Bis auf den Geräuschpegel beim Frühstück an der Straße gefiel es mir im Gästehaus eigentlich ganz gut und ich wollte mir einen weiteren Umzug auf der Insel sparen, hier verlängern und die nächste Buchung stornieren. Aber der Besitzer meinte, ich habe schon einen Rabatt von 5%, mehr gehe nicht. 5% ist so, als wenn das Zimmer in 20 Tagen nur 1x leer steht, das fand ich deutlich zu wenig. Darauf habe ich mich nochmals auf die Suche begeben und dann ab dem 25.03. für die restlichen 2 Wochen eine Unterkunft gefunden, die gegenüber der jetzigen und der gebuchten aus meiner Sicht keine Nachteile aufweist, aber 4 Vorteile hat:
- ich habe sie *vor* dem Buchen gesehen
- sie liegt ruhiger in einer Seitenstraße
- sie liegt noch etwas näher am Strand
- sie kostet nur etwas mehr als die Hälfte
Danach bin ich noch rund 5km am Long Beach nach Süden gelaufen. Es ist echt irre, was hier insbesondere in der Nähe des Flughafens an Ressorts im Bau ist. Ich bin zur Rast in einem dieser Resorts eingekehrt und musste Mal wieder feststellen, wie unverhältnismäßig manches ist. Der Vietnamese hat zwischen 5 und 8€ am Tag für's Leben zur Verfügung und hier kostete eine Portion Pommes stolze 6€.
Das Laufen am Strand hier fällt mir auch sehr schwer, der Sand ist sehr weich, man sinkt tief ein und es kostet irre Kraft. Daher ging es für 2€ zurück mit dem Taxi. Morgen werde ich wirklich einen auf Entspannen machen und eventuell eine organisierte Tour über die Insel buchen.
Am Abend war ich dann noch am Strand beim Sonnenuntergang. Danach bei einem Fischrestaurant, wo man mir auf Nachfrage einen alten (trübe Augen) Red Snapper für 8€ anbot. Ich ging dann weiter, da gab es die gleiche Sorte frisch und ausgepreist für 5,5€. Ist fast wie Taxi Fahren. Ich habe mich dann für einen kleinen Thunfisch zum gleichen Preis entschieden, und der war leider sehr trocken, habe maximal 1/4 gegessen. Ich nehme an, das lag nicht an der Zubereitung, ich habe einfach den falschen Fisch gewählt. Aber wenn das mit dem Essen hier so weiter geht, dann nehme ich noch ab. Die Russen haben hier übrigens die absolute Übermacht, manche Läden beschriften sogar ihre Angebote russisch.
Insel Phu Quoc Tag 3 - Hauptstadt Duong Dong
Eigentlich wollte ich endlich einen ruhigen Tag am Pool einlegen, bin dann aber doch gegen 11Uhr an den Strand und 5km in die Hauptstadt Duong Dong gelaufen. Dort gab es als Snack eine feine Krabbensuppe für 2,5€ und dazu einen Pott vietnamesischen Tee und ein amerikanisches kaltes Coke. In der Hauptstadt habe mir die wenigen Sehenswürdigkeiten angesehen, darunter auch den Nachtmarkt. Den habe ich dann allerdings schon am späten Nachmittag erlebt, aber das hat für einen Einblick gereicht. Neben dem üblichen Krimskrams geht es hier ums Essen, dabei fast ausschließlich frisches Seafood. Bei etlichen Restaurants werden in großen Becken auch lebende Fische, Krebse oder Hummer angeboten. Schade, dass ich mich da nicht so auskenne, ich kenne besser Fish & Chips oder Iglo Fischstäbchen. Habe mich dann doch getraut, 4 kleine Tintenfische für 3,5€ zum Grillen zu bestellen, der Reinfall mit dem trockenen Thunfisch gestern hat mich skeptisch gemacht. Aber die waren mit der dazu gereichten süß-scharfen Soße echt lecker, ich kann wieder mutiger werden. Zurück ging es dann schon in der Dunkelheit für 2,5€ mit dem Taxi. An das Taxifahren zu MVV Tarifen für Kurzstrecken könnte ich mich gewöhnen.
Insel Phu Quoc Tage 4 bis 7
Tag 4 viel sandeln, mittags 2h am Strand mit gegrilltem Gemüse, Fried Rice Chicken und 2 Ingwer Tee 8€, am Abend tollen Grillfisch mit Salat und Reis für 6€.
Tag 5 analog Tag 4. Abends wieder Fisch, Red Snapper für 6€.
Tag 6 Umzug in neues Gästehaus. Tagsüber am Strand mehrfach gegessen (Müsli, Pancake, Mango gekauft, 3.000.000 Dong geholt). Am Abend in einen extrem billigen Lokal gewesen, war wohl Familienbetrieb. Bier 56Cent, Fischfilet 2,6€, aber total gemütliche Atmosphäre und sehr lecker. Zusätzlich in einer Seitenstraße und schön ruhig und Nähe meinem Zimmer.
Tag 7 wie Tag 5, Strand und Essen und Trinken. Saß eine Weile an einer Mauer, da würde ich wohl von Ameisen total angesprüht, allergische Reaktion auf dem Rücken. Am Abend wieder Red Snapper für nur 4€.
Insel Phu Quoc Tag 8 - Ausflug Inseln
27.03.2019 Ausflug für 28€. Frühstück direkt neben dem Gästehaus, Fruchtmix mit Joghurt, Spiegeleier mit Baguette und vietnamesischen Kaffee für 4€. Danach Abholung durch ein Motorrad Taxi zum Bus, der rund 40 Ausflügler Richtung Hafen fuhr, von wo uns ein Boot nahe oder auf drei Inseln bringen sollte. Gegen 10 Uhr waren wir am Boot, gegen 12 am ersten Haltepunkt an einer unbekannten Insel im Süden des Fingernail Island südlich Phu Quoc zum Schnorcheln. Dann ging es zurück zum Fingernail Island, wo man bei Bedarf nochmals Schnorcheln konnte. Gegen 13:30 Uhr gab es auf dem Schiff auch das recht abwechslungsreiche und umfangreiche Lunch mit Tofu, Gemüse, Shrimps, Fisch, Krabben, Hähnchen und den Beilagen Reis, Nudeln oder Suppe. Anschließend ging es auf einen Strand auf der anderen Seite der Insel, es war eine kleine nette von Touristen überflutete Bucht. Kurz nach unserer Ankunft verließen die anderen Besucher aber den Strand und wir hatten die Bucht für uns. Gegen 16:00 Uhr ging es zurück nach Phu Quoc und ich war rechtzeitig zum Abendbrot gegen 17:30 Uhr zurück im Gästehaus. Insgesamt ein netter Tag, zumal ich auch irre gerne mit dem Boot fahre.
Insel Phu Quoc Tage 9 bis 13
Sandeln, Lesen, Bilder Backup, Postkarten kaufen, ....
Habe wieder Schach begonnen, bin für Stunden ins Strandcafe, Nochmals in die Stadt zum Nachtmarkt, ...
Insel Phu Quoc Tag 14 - Ausflug Cablecar
Nachdem ich die letzten Tage mehr oder weniger nur gesandelt habe, heute Mal wieder eine kleine Aktion. Man hat vor einiger Zeit das südlich von Phu Quoc gelegene Pineapple Island (Hon Thom) mit einer knapp 8km langen Seilbahn verbunden (derzeit Weltrekord}. Die Bahn benötigt genau 20 Minuten, was immerhin einen Schnitt von fast 25km/h bedeutet. Die Kabinen fassen 30 Personen und es ist fast ein Gefühl wie das große Riesenrad auf der Wiesn, nur das es nicht immer im Kreis geht. Mit dem 15km Bus Transfer zur Station ist es für 6€ auch nur halb so teuer wie das Riesenrad.
Auf der Insel entsteht ein riesiger Wasser Spielepark, ist aber alles noch im Bau. Die Infrastruktur wie Restaurants sind weitgehend fertig. Die Preise sind wie hier auch sonst üblich, nicht überzogen, wie es bei uns an Attraktionen oft der Fall ist. Ein sehr umfangreiches *All You Can Eat* gab es für 10€, tagsüber esse ich ja nur Kleinigkeiten, gab nur ein kleines Baguette.
Am recht schönen rund 500m langen Strand stehen kostenlos Sonnenliegen, Hängematten und Kajaks zur Verfügung.
Aufgefallen sind mir wieder die unglaublich vielen Neubauten, hunderte von Wohnungen entstehen nahe der Station. Eine in Hanoi lebende Deutsche erzählte mir auch den Grund, die Insel soll zur Freihandelszone werden und man rechnet mit einem irren Boom. Wenn man im Internet danach recherchiert, dann wird einem echt übel. Die Firmen bekommen Vergünstigungen ohne Ende, Arbeiter weniger Rechte, Umweltauflagen werden reduziert, .... Mir fehlen da einfach die Worte und jedes Verständnis.
Insel Phu Quoc Tage 16 bis 18
Regen am Morgen, nur Sandeltage, wobei es am Mittag meist schön wurde, aber zu spät für die Bustour.
Am letzten Tag wollte ich auch keinen Roller mehr mieten, zumal die Busfahrt recht anstrengend war. Wieder ein Sandeltag.
Orchid Garden Bungalow
Insel Phu Quoc Tag 17 - Insel Rundfahrt mit dem Bus
Wirklich toll sah das Wetter auch am Morgen nicht aus, aber mein Aufenthalt hier auf der Insel geht dem Ende zu und die letzten beiden Tage wurde es auch immer noch schön, also heute oder nie. Das Tagesticket für die Bus Rundtour kostet knapp 9€ und die reine Fahrzeit beträgt drei Stunden. Es werden 15 Stationen angefahren und die Bussen starten von 8-16 Uhr im Abstand von 40 Minuten. So kann man flexibel an den Stellen von Interesse aussteigen, eine Besichtigung machen und dann 40 Minuten später den nächsten Bus nehmen.
Ein paar Haltestellen habe ich von vorne herein ausgeschlossen, beispielsweise ein Weingut, eine Pfefferfarm, eine Perlenzucht mit Verkaufsraum, einen Wasserfall in der Trockenzeit oder den Flughafen. Was übrig blieb, beschreibe ich nun kurz in der Reihenfolge der Anfahrten.
01 *Amon Beach* ist ein schöner sauberer Sandstrand südlich des Flughafens an der Westküste. Hier gibt es viele moderne und teure Resorts und massenhaft Neubauten von Ferienwohnungen. Der Strand wird wohl von den Resorts sauber gehalten.
02 *Coconut Prison* ist ein zum Museum umfunktioniertes Gefängnis, in der mittels lebensgroßer Puppen das Leben und die Gräueltaten der Gefangenen dargestellt wird.
03 *Sao Beach* ein rund 1,5km langer weißer Strand mit Korallensand. Hier findet man neben einer wirklich schönen Bucht auch alles, was das Vergnügen einiger Besucher fordert. Auf vielen großen Werbeplakaten werden Massagen, Jetski, Paragleiten und ähnliches angeboten. Zahllose Restaurants bieten ihre Mahlzeiten vor der wirklich schönen Kulisse an.
04 *Ho Quoc Pagode* ein relativ neuer und großer buddhistischer Tempel direkt am Meer.
05 *Fischerdorf* war eine völlig verdreckte Ortschaft mit massig Obst und Gemüseständen an eine Hauptstraße und zahllosen Fischlokalen an einem Pier.
06 *Hundezucht* für alle, die süße Welpen mögen und kläffende ausgewachsene Hunde in Käfigen sehen wollen. Für 2€ Eintritt gab es auch ein paar Leckerlies für das Verfüttern an die Vierbeiner.
Es war nur eine kurze Strecke, wo ich mit 2 weiteren Touristen im Bus war. Ansonsten hätte ich den riesigen Bus mit Fahrer und Kontrollen für mich ganz alleine. Würde mich interessieren, wie sich so ein Geschäft rechnet. Ich war gegen 17:30 wieder am Startpunkt und da kein Bus mehr fuhr, ging es dann für 4€ mit dem Taxi zurück ins Gästehaus. Es war ein erlebnisreicher, teilweise wirklich schöner aber auf jeden Fall anstrengender Tag.
Trockene Halong Buch Tam Coc
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 01 - Anreise
Wie oft, wenn ich am nächsten Tag etwas vorhabe, war es mir in der Nacht unmöglich, ein Auge zu schließen. So war ich schon um 8 Uhr mit dem Taxi für 4€ eine Stunde zu früh am rund 6km entfernten Flughafen. Etwas mit Spannung erwartete ich das OK zum e-Ticket, das ich ja erst unterwegs online gebucht und bezahlt hatte. Sind ja in den letzten Monaten etliche Vermittler und Fluggesellschaften pleite gegangen. Beim Frühstück am Flughafen wurde ich dann aufgerufen, Gepäckkontrolle. In meinem Rucksack würden die Akkus meines Blutdruck Messgerätes als verdächtig eingestuft, dann aber als harmlos abgetan. Auf jeden Fall lief danach alles glatt ab und die Gesellschaft *Vietjet* sorgte dafür, dass ich um 12:00 Uhr vor dem Flughafen in Hanoi stand.
Ich wusste nur laut Internet Berichten, dass es Minibusse geben soll, die einen die 130km für 15-20$ nach Ninh Binh oder den Vorort Tam Coc bringen sollen. Ich kann nur sagen, so ohne genauere Informationen oder gar Buchungen auf Reise zu gehen ist nichts für zarte Nerven. Nach etlichem herumirren und fragen kam ich doch an einen Minibus, dessen Fahrer angab, mich an das Wunschziel Ninh Binh zu bringen. Stutzig oder skeptisch machte mich allerdings, dass ich der einzige Tourist war und noch der Preis, nur 6€. Aber ich hatte ja keine große Auswahl.
Mittels GPS verfolgte ich den Weg und die Richtung passte. Was nicht passte war, dass der völlig überladene Bus auf der 3-spurigen Schnellstraße wie alle anderen Fahrzeuge jeglicher Größe völlig chaotisch fuhren. Sicherheitsabstand Fehlanzeige, rechts und links überholen der Standard, Lückenspringen vom Feinsten. Und die meisten Kontrahenten waren als fette LKW oder ausgewachsene Busse deutlich im Vorteil. Nach rund 90 km gab es eine Pause und ich würde dann in einen anderen Bus gesetzt. Bei dem erlebten Fahrstil wundert es mich nicht, dass Vietnam bei ähnlicher Population wie DE doch 3x so viele Verkehrstote beklagen muss. Ein nettes Erlebnis gab es noch am Ende, der Busfahrer für mich in meinen Vorort Tam Coc. Ich gab ihm als Trinkgeld das eingesparte Taxigeld und er hat sich gefreut wie ein Schneekönig.
Gegen 15:30 war ich dann in meinem neuen Quartier und der erste Eindruck der Gegend ist sehr positiv. Eindrucksvolle Landschaften und bisher zumindest auffallend wenig Dreck. Mein Gästehaus liegt rund 10 Minuten entfernt vom Ortszentrum, ist daher wunderbar ruhig und der Anblick ist grandios. Mal sehen, eventuell bleibe ich hier doch 1 oder 2 Tage länger als geplant.
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 02 - kleine Fahrradtour
Nachdem ich letzte Nacht nicht geschlafen habe, wurden es dieses Mal für mich außergewöhnliche 10 Stunden und nach dem ausführlichen Frühstück war es schon fast 11 Uhr, keine Zeit für ausführliche Unternehmungen mehr, aber das hatte ich sowieso nicht vor. Ich nahm mir eins der von der Unterkunft kostenlos bereitgestellten klapprigen Damenrädern und fuhr ein wenig in der näheren Umgebung herum.
Faszinierend finde ich einfach diese kraftvoll wirkende Landschaft mit mit den Kletterfelsen zwischen den sattgrünen Reisfeldern. Leider gab es heute eine extreme Luftfeuchte, die Landschaft wirkte leider etwas trübe. Besucht habe ich beim Radeln auch zwei Tempel.
*Bich Dong* wurde Anfang des 18. Jahrhundert gebaut und besteht aus zwei gleichartigen Gebäuden, eins ebenerdig und das andere auf etwa 20m Höhe im Fels. Angeblich gibt es 3 Etagen mit Tempeln, mir ist da eine entgangen. Als Eintritt wurden 40Cent fällig. Ich habe schon wesentlich imposantere Tempel besucht, ohne Eintritt zu zahlen. Im Tempel kamen mir dann noch ein riesiger Pulk von Touristen aus einem Bus entgegen. Mit ein paar Dänen habe ich mich kurz unterhalten und ich war echt froh, dass ich meine Unternehmungen *alleine* unternehmen kann und Zeit habe. Weil ich bei der Hitze so schwitzte, habe ich mir am Tempel noch für 1€ einen handbetrieben Ventilator (Fächer) gekauft, und dabei gelernt, dass blau und grün in Vietnam wohl gleich heißen, man muss wohl noch zur Unterscheidung ein Beispiel wie Himmel oder Gras beifügen.
*Thai Vi* ein relativ modern wirkender kleiner Tempel, den man nicht extra besuchen muss, wenn man nicht sowieso in der Nähe ist.
Bei den Einheimischen, die uns Touristen durch die Gegend rudern, fiel mir noch auf, dass die teilweise mit den Füssen rudern und dabei mit den Händen das Smartphone befienen. Irgendwie eine verrückte Welt.
Auf jeden Fall hat mir der Tag gut gefallen, am Abend will ich zum Inder, der soll tolle Ente machen.
Das empfohlene Lokal gab es nicht mehr und in einem anderen war die Ente für 5€ eine Katastrophe. Habe sie zurück gehen lassen und nicht bezahlt.
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 03 - Mountain Bike Radtour
Nach etlichen Versuchen für knapp 3€ ein halbwegs funktionierendes MB gefunden und wollte zur alten Hauptstadt. Aber teilweise extrem schlechte Wege, Wind, Hitze und Verfahren haben mich Scheitern lassen. Ich bin dennoch über 20km gefahren und habe einiges der Landschaft gesehen. Nochmal tue ich mir das nicht an, es war auf der Strecke recht wenig Verkehr und Roller gibt es für 4€.
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 04 - Ausflug zur Mua Cave
Gegen Mittag habe ich mir wieder das kostenlose Damenrad der Unterkunft geschnappt und bin zur etwa 5km entfernten Mua Höhle geradelt. Von der Höhle selbst sieht man nichts, die muss wohl versteckt und unzugänglich sein. Aber von den beiden Hügeln, die man mit rund 500 Stufen erklimmen kann, hat man einen tollen Ausblick ins Flusstal, wo die Bootstouren stattfinden.
Ich habe mir den zweiten kleineren Hügel geschenkt und wohl nur 400 Stufen genommen. Leider war es wieder recht dunstig, sonst wäre die Aussicht sicher grandios. Weil es mir hier recht gut gefällt und ich noch ohne Stress die alte Hauptstadt Hua Lu besuchen will, habe ich den Aufenthalt um 2 Tage verlängert. Das ist auch das Tolle, wenn man individual reist.
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 06 - Bootsfahrt
Zur Zeit ist es leider bewölkt und manchmal etwas regnerisch, da will ich die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten nicht unbedingt besuchen. Daher war gestern Sandeln angesagt. Heute hat es am Nachmittag dann etwas aufgemacht und so habe ich mich entschieden, die ausstehende Bootsfahrt durchzuführen.
Man zahlt pro Person knapp 4€ Eintritt für die Natur. Das wird allerdings nur von den Bootsfahrerin erhoben, Wanderer, Radler und Rollerfahrer dürfen so kostenlos die Gegend bestaunen. Zum Eintritt kommen dann noch 6€ für die rund einstündige Rundfahrt. Bei dem Fußrudern gibt es scheinbar zwei Fraktionen. Die Symmetrischen bewegen die Beine gleichzeitig wie beim Rudern oder Brustschwimmen. Die anderen sehen eher aus wie Radfahrer und das ist dann eher Paddeln.
Zur tollen Landschaft muss ich nichts sagen, und dass gefühlte 1 Million Touristen unterwegs sind, wird auch klar. Am Wendepunkt haben noch in paar geschäftstüchtige Marktfrauen einen schwimmenden Mark eröffnet, an dem man für sich und den geschundenen Bootsmann etwas kaufen soll. Nach der Tour wird man dann noch um ein zusätzliches Trinkgeld angegangen, beides ein wenig aufdringlich und nervig.
Trockene Halong Bucht Tam Coc Tag 09 - Ausflug nach Hoa Lu
Tam Coc Tag 09 Hoa Lua: nachdem ich unbedingt noch die alte Hauptstadt *Hoa Lu* bei Sonnenschein besichtigen wollte, habe ich mich auf den Wetterbericht verlassen und nochmals 2 Tage verlängert. Das hatte zur Folge, dass ich nochmals umziehen musste, da mein altes Quartier ausgebucht war. Wie es kommen musste, war der Wetterbericht nicht zutreffend, dicke Wolken zeigten sich auch am letzten Tag in Tam Coc.
Aber wenn ich mir die restaurierten Anlagen nicht angesehen hätte, wäre ich immer im Zweifel gewesen, ob ich es nicht hätte doch machen sollen. In einem Reisebüro hätte man mir angeboten, ein Führung in der etwa 15 km enfernten Sehenswürdigkeit für 35$. Ich habe dann einen Taxifahrer angeheuert, der mich fuhr und während meines Besuches wartete. Der bekam dann 16€ und dazu kam noch der Eintritt von 80 Cent und 20 Cent für's bieseln :-).
Die Anlage selbst fand ich etwas klein, ja das gigantische Anchor hat schon seine Spuren hinterlassen. Aber es war eine gemütliche und nett anzusehende kleine Anlage. Eine Stunde reichte mir, alles in Ruhe anzuschauen. Gut, dass ich es noch gemacht habe, auch ohne strahlend blauen Himmel.
Sa Pa im Norden
Sapa Tag 00 - Anreise mit dem Nachtbus von Tam Coc
Tam Coc Tag 09 Nachtbus nach Sapa: Nachdem ich gehört habe, dass es Möglichkeiten gibt, an einem Tag direkt von Tam Coc nach Sapa zu reisen, stand für mich fest, dass ich den ursprünglichen Zwischenstopp in Hanoi streichen werde. 4 Alternativen standen zur Auswahl, nämlich Zug oder Bus, und das jeweils tagsüber oder nachts. Zug ging nicht ohne Umsteigen und denn zusätzlichen kleinen Bus- oder Taxifahrten. Das war umständlicher, dauerte länger als mit dem Bus und war teurer. Alles spricht also für den Bus, bis auf die Sicherheit. Gerade jetzt wieder das Busunglück auf Madeira mit fast 30 Toten. Dennoch entschloss ich mich für den Bus, ich bin halt doch bequem.
Ich war in mehreren Reisebüros und alle erzählten mehr oder weniger das gleiche. Moderne Busse, vorsichtige Fahrer und direkte Verbindung. Die Fahrzeiten lagen bei 8-10 Stunden, Abfahrt immer 20 Uhr und Kosten zwischen 14 und 20€. Das sind immerhin fast 50% Aufschlag von billigsten zum teuersten Anbieter, aber für 430km alles moderate Preise. Daher nahm ich, da ich keine Unterschiede feststellen konnte und da mein absolutes Lieblings Restaurant auch Tickets verkaufte, zufällig das billigste.
Pünktlich 30 Minuten vor der offiziellen Abfahrtzeit war ich am Treffpunkt, um dann zu erfahren, dass mit etwas Verspätung ein Shuttle Service komme, der uns dann ins 6km entfernte Ninh Binh bringt. Dieser Minibus war in extrem schlechter Verfassung und der Fahrer ein absolut durchgeknallter cholerischer junger Mann. Ich hoffte nur, dass es dann beim großen Bus nicht alles ähnlich sei, nur halt größer.
Der Bus war nur maximal 1/3 belegt, Sitzplatznummern gab es auf den Tickets nicht, und der Busbegleiter wollte mich unbedingt in ein oberes Bett legen. Das stieß er bei mir aber auf Granit.
Es stellte sich bald heraus, dass der Bus einen halbwegs soliden Zustand zeigte und der Fahrer sehr human fuhr. Wenn ich im Flugzeug schlafen könnte, im Bus mit den Liegesitzen erst recht. Man konnte die Sitze allerdings nicht verstellen, man konnte nur auf dem Rücken liegen, wobei die Füße in einer Art Schuhschrank steckten. Das ging nur, wenn man die Füße in Charly Chaplin Manier wie ein Pinguin seitlich wegstreckte.
Egal wie, insgesamt wurde 4x angehalten, um Fahrgäste aufzunehmen oder abzuladen. Um 5 Uhr waren wir dann für mich überraschen nach rund 8h schon am Ziel.
Ich fuhr dann noch für 2€ mit dem Taxi ins Hotel, wo ich auf eine total zerknitterte Aushilfe traf, die ich um ihren wohlverdienten Schönheitsschlaf gebracht hatte. Ich wartete noch 2h, um dann endlich zum Frühstück zu gehen. Es ist doch Blödsinn, eine Tour so zu planen, dass man bei Ankunft so gut wie nichts offen vorfindet. Würde man 2h später abfahren (wie der Nachtzug), dann wäre man auch müder und könnte eher schlafen und käme zu Geschäftszeiten an.
Sapa Tag 01 - Ankunft und Orientierung
Sapa Tag 01 Ankunft: Da ich ja mit dem Nachtbus rund 2 Stunden vor Beginn der Geschäftszeiten ankam und nicht bereit war, bis zum offiziellen Check In gegen 10 Uhr noch ein Zimmer zu nehmen, saß ich erst noch eine Weile in der Lobby herum und malträtierte mein Smartphone. Dann ging es in ein Nachbarhotel zum Frühstück, weil die für 5$ im Gegensatz zu meinem Hotel auch Schinken und Käse am Buffet hatten. Nach Wochen mal wieder Käse, auch wenn es nur ein milder Gouda oder ähnliches war, das hatte etwas.
Dann ging ich ein wenig spazieren und weil es die Tage zuvor regnerisch war, sah man wegen Nebel teilweise die Hand vor den Augen nicht. Das ging aber bald vorüber, es wurde sonnig, und so soll es bei Temperaturen über 28 Grad die nächsten Tage auch bleiben. Die Stadt Sapa liegt auf 1600m und hat angeblich rund 10.000 Einwohner. Das ist einiges weniger als Neufahrn, aber irgendwie kommt es mir viel größer vor. Das liegt sicher an den durch die zahllosen Touristen verursachten unzähligen Restaurants und Geschäften. Allerdings erneuern die im Moment auf hunderten von Metern die Straßen der Innenstadt. Dabei geht der Verkehr auf dem Sand weiter, es ist laut, irre staubig und noch chaotischer als sonst.
Beim Check-In gegen 10 Uhr stellte ich im Hotel mal wieder fest, dass man in den Städten hier für's Geld viel mehr geboten bekommt als auf den Inseln. Ein wirklich tolles Zimmer mit einem passablen Frühstück zu nur 21€ am Tag.
Am Nachmittag schien die Sonne und ich erkundete die Stadt noch ein wenig und genoss mein Mittagessen im Lokal *Yummy* mit grandiosem Blick auf das Tal. Am Abend war ich dann bei einem etwas besseren Inder zum Essen (Fischcurry mit Spinat) und erschrak fast, als ich mit 4 Bier doch eine stolze Rechnung von 10€ verfressen und versoffen hatte. So schnell gewöhnt man sich daran, in Völlerei auch super mit 6€ zu leben.
Am zweiten Tag in Sapa habe ich auch nur zu Fuß die Stadt erkundet und meine Pläne für die nächsten Tage gemacht. So war ich auch auf dem Markt, aber der war so etwas von aufgeräumt und langweilig, der passte nicht zu Asien, wie ich es bisher kennen gelernt habe.
Sapa Tag 03 - Besuch des Berges Fansipan
Sapa Tag 03 Besuch Fansipan: Der Fansipan ist mit einer Höhe von 3143m der höchste Gipfel Indochinas. Seit Januar 2016 führt eine 6292m lange Seilbahn auf den Berg und überwindet dabei in rund 20 Minuten einen Höhenunterschied von 1410m. Mit 28€ ist die Fahrt auch nicht gerade ein Schnäppchen. Zum Vergleich die Zugspitzbahn, die ist 5km lang, überwindet rund 2000 Höhenmeter und kostet 46€.
Ich habe im Hotel ein wohl wirklich sportliches Pärchen getroffen, die den Berg in nur 7 Stunden begangen haben. Mir haben die rund 5km zwischen Hotel und Seilbahnstation und die geschätzten 200 Höhenmeter zwischen Bergstation und Gipfel gereicht. Dabei hatte ich das Gefühl, deutlich zu spüren, dass die Luft in dieser Höhe schon dünner wird. Auf dem Berg kann man noch einen Teil der Strecke zwischen Station und Gipfel mit einer Art Zahnradbahn überwinden. Die Fahrt dauerte aber nur ein paar Sekunden und man hätte nochmals für 3€ ein Ticket erwerben müssen, das habe ich dann sein lassen.
Über die Bahn gibt es im Internet etliche Stimmen zwischen architektonischer Meisterleistung und unnötiger Verschandelung der Natur durch Stahl und Beton. Beides stimmt wohl, aber eindrucksvoll ist schon, wie man den Gipfel durch eine wirklich große Tempelanlage verändert hat. Das ist aber wohl zum Teil schon vorher passiert, ein Restaurant wirbt mit Bestand seit 2003.
Ich hatte mehrere Leute wegen der Aussicht gefragt, leider war es dennoch entgegen deren Aussage recht dunstig. Nicht so wie im Tal, aber ein schöne Tal - oder Fernsicht gab es aber trotz Kaiserwetter bei strahlend blauem Himmel nicht. Froh war ich über die mitgebrachte Windjacke, der Wind war leicht kühl und wehte teils heftig. Verwundert war ich ein wenig über den doch dichten Baumbestand bis kurz unter den Gipfel. Die Baumgrenze liegt doch deutlich höher als in den Alpen, es ist ja auch wesentlich wärmer hier.
Ich habe es sehr langsam angehen lassen und war auch fast 7 Stunden unterwegs, auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug.
Sapa Tag 03 - geführte Wanderung durch Reisfelder
Ich habe mich entschlossen, für 18$ an einer geführten Gruppenwanderung durch Dörfer und Felder im Südwesten von Sapa teilzunehmen. Gegen 9:00 Uhr wurde ich abgeholt und bis alle 6 Teilnehmer eingesammelt waren und wir ein paar km zum Ort *Lao Chai* als Startpunkt gefahren waren, war es zum Wanderbeginn rund eine Stunde später. Neben mir gab noch 5 weitere Teilnehmer, einen Koreaner und 4 Niederländer. Es war eine nette Truppe und es wurde viel geplaudert.
Zunächst ging es über eine kleine Straße in den Nachbarort *Ta Van*, wobei die Geschäfte und Betriebe am Weg genutzt wurden, um uns ein wenig der örtlichen Kultur beizubringen. Danach gab es ein in der Tour enthaltenes gemeinsames Mittagessen (Reis, Hähnchen, Tofu). Bei der Fortsetzung des Weges ging es dann durch Reisfelder und Bambuswälder, bergauf und bergab. Leider war der Reis erst im Anbau, so richtig grün ist hier alles erst im Juni.
Ich war gegen Ende auch ziemlich am Ende, der Rest der Truppe war sicher auch kaum halb so alt wie ich. Zu allem Überfluss bin ich beim Balancieren auf der Begrenzung zwischen zwei Reisfeldern 1x abgerutscht und stand dann bis zu den Knien im Wasser. Ziemlich klebrig, dieser Boden, kann ich nur sagen.
Im Zielort *Gian Ta Chai* kehrten wir nochmals ein, bevor uns der Minibus wieder in Sapa ablieferte. Gegen 17:00 Uhr war ich im Hotel und ziemlich fix und alle. Eine Teilnehmerin hatte so einen Fitness Tracker, es waren wohl 18.000 Schritte und auf relativ kurzer Strecke noch 200 Höhenmeter. Aber es war wieder Traumwetter, wenn auch etwas dunstig, und ein schöner Tag.
Halong Bucht Cat Ba
Halong Bucht Cat Ba Tag 00 - Anreise mit dem Nachtbus
Nachdem die Fahrt mit dem Nachtbus von Tam Coc nach Sapa recht gut lief, entschloss ich mich, das beim Ortswechsel von Sapa auf die Insel Cat Ba zu wiederholen. Obwohl die Strecken vergleichbar sind, war die Fahrt hier mit 22€ doch fast 50% teurer. Möglicherweise liegt es daran, dass es weniger Konkurrenz gibt oder weil der Bus auf eine Fähre verschifft werden muss.
Ich sollte gegen 19:30 am Reisebüro abgeholt werden, der Bus sollte 20:00 Uhr abfahren. Als 19:45 noch immer kein Shuttle vor Ort war, bot man mir an, mich mit meinen 2 Rucksäcken per Motorrad Taxi zum Bus zu bringen. Das lehnte ich ab und bekam ein normales Taxi. An der Haltestelle stand schon ein Pulk von Menschen, Bus war keiner da, der kam erst gegen 20:30.
Sitzplätze waren nicht vergeben und da ich als einer der letzten den Bus bestieg, bekam ich keinen normalen Platz mehr, sondern musste mir eine Schlafnische für 4 mit nur 2 anderen Gästen, einem Pärchen, teilen. Das hatte dann doch den Vorteil, dass ich relativ viel Platz hatte. Mit Erschrecken stellte ich aber fest, dass der Bus im Gegensatz zum letzten keine Toilette hatte. Für ältere Herren mit manchmal spontanem Harndrang kann diese Situation Panik erzeugen. Zum Glück hatte ich an dem Tag nicht viel getrunken und hielt gut bis zur ersten und einzigen Rast nach 4h durch.
Wir hielten gegen 1Uhr das erste und einzige Mal für rund 30 Minuten an einer Raststätte, bevor es weiter ging. Im Gegensatz zum letzten Bus war auch während der Fahrt das Licht aus, kein Rotlicht Milieu mehr. Nach der Rast schlief ich sogar für rund 2h ein und wachte erst auf, als wir auf die Fähre rollten. Gegen 6:00 Uhr waren wir dann am Bushalt im Ortszentrum angekommen.
Der Wirt des am Stopp liegenden Lokals war geschäftstüchtig und versprach den Gästen kostenlosen Transfer ins Hotel nach dem Frühstück. Das nahm ich dann dankend an. Mein Hotel war leider erwartungsgemäß etwas ein Reinfall. Die Vietnamesen haben nun ein paar Reisetage und wie die Münchner Wirte zur Wiesnzeit werden hier die Zimmerpreise teilweise verdreifacht. So zahle ich nun für eine doch sehr einfache Bude pro Nacht stolze 34€ ohne Frühstück.
Halong Bucht Cat Ba Tag 01 - Orientierung
Hier ist wohl die Stadt der Tandems, normale Räder sieht man kaum
Halong Bucht Cat Ba Tag 02 - Bootstour in die Halong Bucht
Da für den Tag noch halbwegs sonniges Wetter angesagt war, habe ich die sowieso geplante und für Besucher obligatorische Bootstour für 20€ in der weltberühmten Halong Bucht zu buchen. Um 7:45 war Treffen, um 8:20 fuhr der kleine Schuttle Bus knapp 30 Leute zum nur wenig km entfernten Hafen, wo wir auf das Holzboot umstiegen.
Nach nur wenigen Minuten Fahrt erreichten wir auch schon die von etwa 30 frechen Makaken bewohnten Affeninsel. Die meisten bestiegen einen sehr steilen felsigen Weg einen Hügel zur besseren Aussicht. Ich hatte nur Flip Flops an und verzichtete vorsichtshalber. Zu oft bin ich aus den Dingern auch bei weniger steilen Stellen rausgerutscht. Ich verbrachte die Zeit unter anderen Touristen und den Affen am Strand.
Nach ungefähr einer Stunde ging es weiter und wie fuhren rund 30 Minuten zu einem Badeplatz. Die Region ist bei entsprechendem Wetter sicher traumhaft. Aber wie schon in Tam Coc und Sapa war es dunstig und bewölkt, mal wieder ganz im Gegensatz zum Wetterbericht.
Nach dem Schwimmen gab es das Mittagessen auf dem Boot mit 9 verschiedenen Zutaten wie Fisch, Hähnchen, Muscheln, Tofu oder Frühlingsrollen.
Nach dem Essen ging es weiter zu einer geschlossenen Bucht, die wir inklusive 2 Höhlen für etwa eine Stunde mit dem Kajak erkundigten. Danach ging es zurück zum Hafen und dem Bus zum Ausgangspunkt, den wir dann nach insgesamt etwas mehr als 8 Stunden erreichten. Ein schöner Tag, nur schade, dass uns die Sonne nicht zugelacht hat.
Halong Bucht Cat Ba Tag 05 - Cannon Fort
Das Cannon Fort war rund 5km mit 150 Höhenmeter n von meinem Hotel entfernt. Keine große Sache eigentlich, aber bei der Hitze und der hohen Luftfeuchte hat mir das für einen Ausflug gereicht.
Für den preiswerten Eintritt von 1,60€ bekommt man nicht all zu viel aus dem 2. Weltkrieg geboten. Zwei verrostete Kanonen, ein paar kleine Gebäude und Tunnel, einen Hubschrauber Landeplatz und ein dürftiges etwas lieblos wirkendes Museum. Daher lohnt es kaum, hierher zu kommen.
Allerdings liegt das Fort strategisch günstig, man hat einen sehr guten Blick auf die gesamte Südinsel mit ihren Buchten. Der Blick hätte traumhaft sein können, wenn nicht wie immer in den letzten Wochen, der Dunst den Besuchern einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Dennoch ein Ort, den man besuchen sollte, wenn man schon mal hier ist. Dann kann man im Cafe auch einen guten Drink zur schönen Aussicht genießen.